Pfarre Eichenberg

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 Kirche_breit (1)

Wir danken Peter Gomm für diesen ausführlichen und informativen Beitrag zur Geschichte unserer schönen Pfarrkriche St. Bernhard in Eichenberg

Weit über den Bodensee hin sichtbar steht die Eichenberger Pfarrkirche an einem der schönsten Aussichtspunkte des Pfändergebietes.

Zur Zeit des Kirchenbaues gehörte Eichenberg politisch zur Gemeinde Möggers, kirchlich jedoch waren die meisten Höfe der Pfarre Bregenz zugeordnet. Der tiefe Schnee im Winter machte es besonders alten Kirchgängern und Kindern so schwer, dass es für diese nicht mehr länger tragbar war den weiten Weg zu Fuß nach Bregenz auf sich zu nehmen.

Da die verschiedenen Weiler und Bauernhöfe sehr verstreut sind, gab es bereits seit etwa 1770 lange Diskussionen um den Standplatz der Pfarrkirche. Jeder wollte die Kirche möglichst nahe bei sich haben, letztendlich einigten sich die Bewohner nach einer Abstimmung doch auf den heutigen Standort, welcher bereits vor dem Jahr 1808 vorgeschlagen wurde. Der Bauplatz war nicht nur gut gelegen, es gab auch einen stabilen Untergrund aus felsigem Gestein.

Vorbesitzer der Gründe laut Überlassungs- Urkunde waren Magnus Reichart (1788 – 1864 H.Nr.39, dann Kronenwirt Nr.3) und Benedikt Altmann (1789 – 1848 Dorf 11). Die erste Sammlung fand bereits 1828/29 im Land Vorarlberg statt und erbrachte 626 Gulden. Dieses Barkapital plus die Zusicherung von Geldspenden verschiedener Eichenberger Bürger reichte dem K.K. Landes Gubernium (im österreichischen Kaiserreich wurde als Gubernium die Zentralregierung einer Provinz bezeichnet) im Jahr 1834 aus, um zumindest den Baubeginn zu bewilligen.

In den Jahren 1836 bis 1839 wurden im ganzen Gebiet der Diözese Brixen umfangreiche Sammlungen durchgeführt. Als Sammlungsgesandte waren die Eichenberger Magnus Reichart und Benedikt Altmann unterwegs, welche sämtliche zur Diözese Brixen gehörenden Pfarreien bis ins Tirol und im Südtirol aufsuchten. Um die Sicherheit der Spendensammler zu gewährleisten wurden diese mit einem Ausweis des K.K. Landgerichtes Bregenz (Nov. 1837) ausgestattet, welcher ihnen jede Unterstützung zusicherte. „Sämtliche Civil u. Militärbehörden werden geziemend ersucht, Vorzeigern dieses Passes frey und ungehindert passiren, auch demselben nöthigenfalls allen Vorschub angedeihen zu lassen“. Der Fürstbischof Bernhard Galura leistete eine Schenkung in Höhe von 2.000 Gulden an die Kirchenstiftung Eichenberg.

Die Pfarrkirche von Eichenberg wurde erbaut in den Jahren 1836/37 nach Planung von Ing. Negrelli (mit Dekret vom 5.12.1834, bewilligt unter Kaiser Fr. Josef I.) unter der Leitung des K.K. Kreisingenieurs Josef Hirn, des Adjutanten Martin Kink, des K.K. Strassenmeisters Johann von Hörmann, Maurermeister Josef Daum und Zimmermeister Johann Stöckeler im Empire,- oder Staatsstil.

Alois Negrelli (1799 – 1858) war ein Ingenieur der Innsbrucker Baudirektion und wurde im Jahre 1826 zum Adjunkten des Bregenzer K.K Kreisingenieurs Hirn bestellt. Dies war dann auch der Grund, weshalb gerade Negrelli zur Planung der Eichenberger Kirche kam. Der später von Kaiser Franz Josef zum Ritter geschlagene Negrelli erlangte in seinem Berufsleben eine Berühmtheit, wie dies kaum einem anderen seines Faches wiederfahren ist.

Der Stiftsbrief im Jahre 1843 des Fürstbischofs von Brixen, Bernhard Galura bezeugt die erste Seelsorgestelle (Expositur). Dieser Stiftsbrief ist unterfertigt mit den Namen Franz Fidel Haag (Vorsteher Möggers / Eichenberg), Magnus Reichard, Johannes Reichard, Martin Reichard, Joh. Georg Gorbach (Pfleger), Benedikt Achberger (Pfleger), Dr. Häusle Landgericht Adjunkt, Nepomuk Feßler Kanzlist. Bestätigt in Brixen am 9.1.1843.

Im Jahre 1848 folgte die Weihe zum Hl. Bernhard und ab 1873 war Eichenberg eine eigenständige Pfarrei. Als Dank und Anerkennung für den großen Förderer Bernhard Galura (Weihbischof von Feldkirch und 1829 - 56 Fürstbischof des Bistums Brixen) wurde der Hl. Bernhard von Clairvaux (um 1100 Mönch des Zisterzienserordens) zum Kirchenpatron gewählt.

Hochaltar Den Hochaltar und die (heute nicht mehr vorhandene) Kanzel erbaute 1840 Josef Zipper aus Götzis. Das ursprüngliche Altarblatt von 1867 „Der Auferstandene“ (durch Josef Wilhelm aus Schlachters) wurde 1901 durch das heutige Altarblatt „St. Bernhard“ (Franz Josef Wiedemann – O. Cisterzienser Mehrerau) ersetzt. Die Seitenaltäre fertigte der Schreiner Dietrich in Bregenz, die Seitenaltarblätter Josef Arnold aus Innsbruck. Ebenfalls 1867 folgte die Innendekoration durch Wilhelm und 1888 durch Emil Dietrich aus Bregenz. Die figurelle Ausmalung mit den Deckengemälden „Die sieben Schmerzen Mariens“ (nach Vorlagen von J. Jansen) erfolgte im Jahre 1911 durch den Maler Anton Marte.

Im Jahre 1859 erstanden Gemeinde und Pfarre gemeinsam das Anwesen Eichenberg Dorf 5 von der Witwe und Hebamme Barbara Walser. Während in den Obergeschossen von der Gemeinde das Klassenzimmer und die Lehrerwohnung eingerichtet waren, nutzte die Pfarre das Untergeschoss samt Stallung für den Mesner. Dieser hatte so die Möglichkeit auf weitere Einkünfte durch den Betrieb einer kleinen Landwirtschaft, sowie eines kleinen Ladens.

Dieses Schul und Mesnerhaus wurde 1864 durch Baumeister Johann Benath neu erbaut und ist bereits 1886 gleichzeitig mit dem ehemaligen Haus an Stelle des Hotel Schönblick abgebrannt. Schon ein Jahr später war das Schul und Mesnerhaus wieder aufgebaut. In guter Erinnerung wird den Dorfbewohnern die Mesnerfamilie Immler bleiben. Der Vater Gebhard Immler mit Frau Agnes geb. Walser, sowie später deren Sohn Gebhard Immler betreuten die Kirche Tag für Tag ab dem Jahre 1911 fast 100 Jahre lang. Heute verrichtet Erich Eller den Mesnerdienst.

Kaplanhaus046.jpg Laut einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1869 spendete die Witwe Kreszentia Altmann geb. Natter (1788 – 1872 H.Nr.11) der „Reichartischen Kaplaneistiftung“ den Grund zum Bau des Kaplanhauses unterhalb des Friedhofes. Die genannte Stiftung geht auf Franz Reichart (1831 – 1912) in Jungholz H.Nr.40 zurück, welcher eine Spende von 8000 Gulden machte.

Die erste Primiz in der Kirche feierte Pfr. Peter Schmidinger Gorbachen am 13. Juli 1892. Es folgten noch weitere 3 Primizen, nämlich Pfr. Bernhard Dür Lehen am 12. Juli 1904, Pfr. Herbert Hehle Moos 1967 und Pfr. Peter Rädler Fallenberg im Jahre 1971.

Im Zuge der Neueindeckung des Turmhelmes 1902 hinterlegt Pfr. Bernhard Dür eine interessante Chronik über die Eichenberger Höfe in der Turmkugel. In der Zeit von 1913 / 14 wurde die gesamte Kirche samt Turm neu verputzt und der Boden mit sogenannten Mettlacher Platten neu gefliest.

Anno 1916/17 mussten die Glocken für den 1. Weltkrieg abgeliefert werden. Diese wurden 1922 durch 4 neue Glocken aus Kempten ersetzt, welche durch den Mehrerauer Abt Kassian Haid geweiht wurden. Im Zeitraum der Glockeneinbringung 1922 erfuhr die Kirche noch eine umfangreiche Restauration inklusive der Orgel unter Leitung des Hw. Pfarrers Michael Huber.

Die Glockenabgabe für den 2. Weltkrieg fand im Jahre 1942 statt. Acht Jahre später, 1950 kamen 5 neue Glocken, welche in der Gießerei Grassmayr in Innsbruck gegossen worden sind (abgeholt durch eigene Fahrzeuge in Kempten). Bezeichnung der Glocken - angefangen von der kleinsten bis zur größten: Armenseelenglocke (dis), Josefsglocke (cis), Michaelsglocke (sis), Muttergottesglocke (fis), Kriegerglocke (dis).

In der Zeit des Wirkens von Pfr. Alfons Walser kam es 1969 – 71 zu einer umfangreichen Sanierung. Unter anderem wurde die Kirche samt Turm neu verputzt.

Totenkapelle030.jpg Zum Abschluss einer weiteren umfassenden Sanierung (Innen plus Orgel) unter Pfr. Pius Thurnher wurde am 22. Juli 1990 ein großes Fest gefeiert. Der Bischof von Feldkirch, Dr. Dr. Klaus Küng nahm die Altarweihe, sowie die Weihe der von der Gemeinde Eichenberg neu erbauten Totenkapelle vor.

In Eichenberg wirkten folgende Priester: In der Zeit der Expositur Pfr. Franz Sales Dörler 1840 – 1843, Pfr. Kaspar Hilbert – 1846, Pfr. Johann Maier – 1849, Pfr. Franz Tschofen – 1866. In der Zeit der eigenständigen Pfarrei - Pfr. Josef Morscher bis 1877, Pfr. Franz Xaver Hinderegger – 1880, Pfr. Adolf Rhomberg – 1890, Pfr. Josef Anton Schedler – 1897, Pfr. Franz Meinrad Koch – 1906, Pfr. Gabriel Grass – 1912, Pfr. Michael Huber – 1927, Pfr. Franz Josef Beck – 1929, Pfr. Johannes Rein kurzzeitig 1929/30 als Pfarrprovisor, Pfr. Karl Ilg – 1936, Pfr. Ulrich Haag – 1939, Pfr. Wilhelm Ritter – 1957, Pfr. Alfons Walser – 1985, Pfr. Pius Thurnher – 1991, Pfr. Wolfram Meusburger – 2000, Pater Johannes Ammann – 2010, Pfr. Gerhard Mähr Lochau 2010-2020, Pfr.Georg Nigsch seit 2020.

Es wirkten zwischenzeitig folgende Pfarrprovisoren, bzw. Kaplane in Eichenberg: Ambros Karner 1866, Alois Berchtold 1871 – 75, Roman P. Lässer 1880, Josef Anton Schäfer 1889 – 91, Eduard Grabher 1897 / 98.

Pfarrhof_alt024.jpg Im Jahre 1967 erfolgte der Bau des neuen Pfarrhofes durch die Baufirma Karl Müller Altach. Nach dem Bau nahmen Pfr. Alfons Walser mit Pfarrköchin Zita Bargehr die betagten Geschwister Katharina und Maria Lang von Hub bei sich auf, welche sich mit einer beträchtlichen Geldspende an die Pfarre für die Aufnahme bedankten. Im Jahr 1967 wurde der alte Pfarrhof aus dem Jahr 1838 abgebrochen.

Die ehemalige Organistin Anna Reichart (Dorf Nr. 4) wurde im Jahre 1976 für ihre 50 jährige Tätigkeit an der Orgel geehrt. Ihr Nachfolger Wolfgang Rädler verrichtet nun auch schon seit Jahrzehnten diesen Dienst für die Pfarrgemeinde.

In der vorliegenden Kurzfassung der Kirchengeschichte sind bei weitem nicht alle Renovierungen beschrieben. Auch in den kommenden Jahren wird die Kirchengemeinde mit weiteren Sanierungen noch sehr gefordert werden. Neben den finanziellen Beihilfen durch die Diözese und öffentliche Fördermittel ist man vor allem auch auf die Spendenbereitschaft der Dorfbewohner angewiesen, um die Kirche auch weiterhin in ihrem Glanz zu erhalten.

Heute, wie auch früher steht die Kirche zum Hl. Bernhard im Zentrum des Dorfgeschehens und bietet sowohl von der Architektur, als auch im gesamten mit der Totenkapelle und dem Friedhof ein beeindruckendes Ensemble, sowohl für Einheimische, als auch für Touristen, welche gerne und zahlreich auf den Eichenberg kommen. Die freie Naturlandschaft mit schönen Wanderwegen in Eichenberg und der Pfänderregion ist im Sommer und im Winter gleichermaßen bei Wanderern und Spaziergängern sehr beliebt.

Quellen: CAB Diözesanarchiv Brixen, Archiv der Diözese Feldkirch, VLA Bregenz, Wikipedia, Sammlung Alfons Feßler, Aufzeichnungen Lehrer Basil Baldauf, Eichenberg-Tourismus. Text u. Bilder Kulturhistorischer Verein von Eichenberg u. Möggers / Peter Gomm 2011 Email petgomm@gmail.com

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